Narrenruf:
Stroh-Narro
Herkunft des Namens:
Benannt nach dem Urstrohmann, der den Winter versinnbildlicht. Ein Glonki ist ein Narr (leichtsinniger Mensch).
Chronik:
1777 erste urkundliche Erwähnung eines Fasnachtstreibens durch ein Gerichtsurteil
1792 erste urkundliche Erwähnung eines Fasnachtsnarren (Urstrohmann) durch ein Gerichtsurteil
1863 erstmalige Erwähnung einer Narrengesellschaft im Högauer Erzähler
1954 Gründung des Vereins „Narrenzunft Strohglonki 1777 Leipferdingen e. V.“
1960 Gründung der Bänder-Bändeltanzgruppe
1960 Aufnahme der Zunft in die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee
Zunftfiguren und Gliederungen:
Urstrohmann (1792)
Nach alten Überlieferungen gehörte er seit alters her zur Tradition am „Schmutzige Dunschtig“. Er wurde mitgeführt wenn der Narrenbaum im Wald eingeholt und nachher auf dem Latschariplatz gesetzt
wurde. In neuerer Zeit bis heute befreit er an diesem Tag die Schüler von ihrem Schuljoch und führt die Kinder in einem Umzug durch das Strohglonkidorf wo an verschiedenen privaten Haltestellen
Süssigkeiten und Getränke gereicht werden.
Fuhrmänner
Führen den Urstrohmann und achten darauf dass er kein zu großen Schabernack treibt (im Leipferdinger Dialekt "Trieber" genannt). Außerdem beschützen sie den Urstrohmann vor Gefahren der Zuschauer (z.
B. Feuer).
Strohhansele (1955)
Er besteht aus einem zweiteiligen blauen Leinenstoffanzug, auf den bis zu 300 handgefertigte Strohmännle aus Bast oder Stroh aufgenäht sind. In der Hand hat er einen Bastwedel mit dem er die
Zuschauer neckt. Die Maske die er trägt ist einem „Leipferdinger Original“ nachempfunden. Sie wurde 1978 eingeführt.
Bändertanz (1960)
Der Bändeltanz wird von 12 Mädchen getanzt. Dabei stellen je 6 Mädchen den Frühling und den Winter dar. Frühling und Winter drehen sich und tanzen paarweise um den Stammbaum aller Narren. Die
Strohmädchen, die den Frühling charakterisieren, sind mit einer weißen Bluse, einem roten Rock und einem Stroh-Chäpli bekleidet, während die anderen Mädchen mit einem Strohhansele-Häs, den Winter
darstellend, ausgestattet sind.
Narrenpaar (1954)
Ist stets ein Ehepaar und genießt die höchsten Ehrungen der Strohglonki.
Narrenrat (1954)
Besteht aus bis zu 15 Personen. Er ist seit 1956 mit einem selbst geflochtenen Strohzylinder und einem Fuhrmannshemd bekleidet, das im laufe der Zeit modifiziert wurde. 2006 kam dann ein warmer
Mantel hinzu.
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