Narrenzunft Strohglonki 1777 Leipferdingen e.V.
Narrenzunft Strohglonki 1777 Leipferdingen e.V.

Bericht eines Chronisten 
aus dem vergangenen Jahrtausend


Ihr lieben Närrinnen und Narren,

wie ihr in den nachfolgenden Zeilen sehen werdet, gibt es vom vergangenen Jahrtausend einige Geschichten zu berichten, die sich die Bürger des Dorfes Leipferdingen in den letzten Jahren hinter vorgehaltener Hand erzählt haben.

Als erstes kommt mir da in den Sinn:

anno 1993
Eine feucht-fröhliche Bekanntschaft mit dem 
Schwäbischen Meer oder Vereinsausflug auf Abwegen
!

Wenn dä Gsangverein on Ausflug macht,
do hät scho mancher Sänger g´lacht.
Und we dieä Mannä s´Konstanz send,
dä Gerhard i dä See nei rennt!

Im selben Jahr 1993: Vergesslichkeit die sich knallhart rächt!
Dä Speck Egon der gute Ma,
schnallt s´Rad ufs Autodach schnell na.
Und we sie wieder homwärts fahred,
wost konn me wo dieä Räder wared.
Garage isch off s´wird nimmä schwieriger,
jetzt sind dieä Räder kleiweng niedriger!

anno 1994
In unserem Reigen durch die Jahre im vergangenen Jahrtausend. 
Die schier (un)- glaubwürdigen Weissagungen eines Zöllners
zum Leipferdinger Bürger Gerd Rullkötter:

Dä Rullkötter Gerd, dä hät si Kriez,
mit dä lieäbä guetä Schwiez.
Dä Zöllner säid: “Ja stell dir vor
des Wasser des isch nimmä do!
Dieä putzed grad dä Rheinfall schee,
s´duät mir ja so schrecklich weh!“
Dä Gerd said dann beim homwärts fahrä:

Zum Glück wost nemer wo mir wahred.

Im gleichen Jahr wurde folgende Aktion bekannt:
Jeden Tag eine gute Tat, ein Tatsachenbericht.

Wenn s´Wetter halt zum soche isch
und Blume fast versufäd,
do denkt sich mancher gute Christ,
ich glaub´dieä dont mich bruchä.
Wa solls ei do so dreckig gau,
ich klau dä Schirm vo minere Frau!
Gesagt – getan wer war der Ma?
Dä Koller-Toni s´isch doch klar!

anno 1995
Ein Jahr später: Die sprichwörtliche Vergesslichkeit des Narrenrates

Dä Elferrat ihr lieäbä Liit,
denn´s manchmol i´d Germani zieht.
Dä Reinhard mont: „ Ich will euch schocken,
lond mich halt in Kofferraum hockä!“
Und we dieä dann am Wirtshus send,
hät koner a dä Reinhard denkt!

Narrenrat zum 2. Oder Schwierigkeiten mit der Nahrungsmittelindustrie!
Dä Mohaupt Claus ja lond´s ei sagä,
der hät mol wellä am ä Weggli nagä.
Dä Claus biest drie wa isch denn bloß,
jetzt lot des Ding dä Chäs nit los.
Und dieä Moral vo därä G´schicht,
verpackte Chäs den ißt mer nicht!

anno 1996
Narrenrat zum 3. Die Tücke des Objekts oder Motorsägenalarm

Wenn ä Kettäsägi umstend macht,
dä Willi Weh dann nimmä lacht.
Dä Willi schimpft dann zo dä Frau,
ich glaub´du most i´d Werkstatt gau!
Dä Leiber zieht dieä Sägi a,
duät Kettebrems schnell na,
dann lauft des G´schirr grad uni bloget,

s´isch halt guet wenn mer on Fachmann froget!

 

Im gleichen Jahr: Ein hitziges gefecht mit einer verwursteten Sau
D´Weh Susanne glaubäds mir, 
des isch ä furchtbar Trampeltier. 
Hockt dieä doch am Schlachtfest glie, 
i on Zubber Bratwerscht i!

anno 1997
Vermerk: Des Unternehmers weltlichen Sorgen oder des Metzgers
Probleme mit undurchsichtigen Machenschaften.

Dä Konä –Leopold ist on Ma,
den mer guät verarsche ka.

Wo sind mini Schunke bloß,
ich duäs i Zieting fett und groß.“
Said er schnell und rennt ganz flott,
zo dä Bullä und meld s´Komplott.
Doch zum graus moss er erfahrä

dass dieä gar nit g´stollä waräd!

anno Narrenrat und Handwerker oje, oje! Oder wenn omed bloß ein Hebel ist.
Am Narrentreffen glaubäds is,
hond mir Bilder griägt grad hufäwies.
Und weil dieä Stubä ist ganz schal,
henkt mers uf im Zunftlokal. 2
D´Elfer Reinhard, Günter, s´isch ko Schand,
bohred Löcher dann i d´Wand.
7 mol und nit bloß vier
hond sie druckt we so on Stier.
Dann hond sie g´merkt, des isch ganz klar,
mit em Schlag got´s wunderbar.

anno 1998
Unter der Überschrift, Feuerwehrmann auf Abwegen oder was 
hat ein Probenbuch mit einem Boxer zu tun, wurde folgendes Maleur notiert.

S´Bachwalters Bernd dem kunnt d`Idee,
on junge Hund des wär ganz schee.
Also wird sich zemmet g´rauft,
und ä butzigs Hundli g´kauft.
Am gliche Tag dräit er ganz fromm,
noch Feuerwehrprobenbuch mit hom.
Doch des Hundli war ganz grissä,
und hät des Buch komplett verrissä.
Und dieä Moral vo därä G´schicht,
trau keinem jungen Boxer nicht.

Wie ein armer Bauernsohn durch übermütigen Beamtenwahnsinn zum Gotteslästerer wurde.
Dä Leo –Franz der hät on Sohn,
der fahrt Traktor we so on Clon.
Rammt er doch mit im sim G´schirr,
S´Heizmannä Kriez, we so on Stier.
Und isern Ortsvorsteher no nieä so flott,
rennt zo dä Bullä und meld s´Komplott.
Dä Edgar war dann doch weng heller,
und meld´s im Werner einfach schneller.
Oh, Buck-Ernst la dier vo ies sagä,
duä nit glie dieä Liit aklagä.
I iserm Dorf do ka mer schwätzä,

und nit grad zo dä Greenä hetzä.

anno 1999

 

Warum ein Stück Papier das irdische Leben ungemein erleichtern kann, oder scheiß

Nachlässigkeit des Hausherrn!
Bei´s Mohaupt´s uf em Gästeklo,
do hockt dä Jochen und isch froh.
Er druckt und stöhnt, dann fertig g´kackt,
s´Fidlä putzt und s´Gschirr ipackt!
Doch wo isch dieä Rollä bloß,
sonst verschmier ich mir mi Hos.
S´Fenster uff er blärät schier:
„Christa bring mir Klopapier!“
Doch sie liegt scho lang im Nest,
und dä Rest ist au am Fest,
drum sitzt er so drei, vier Stund,
langsam wird im s´Fidlä wund.
Z´mol ä mol klopfts a dä Tür,
und d´ Annette bringt im s´Klopapier.

Unter dem Stichwort, weltliche Staatsdiener und durstige Katholiken kam mir folgendes zu Ohren
Dä Uwe Gut im Schulhus hinä,
hät feuchte Wend im Stibli dinnä.
Er überlegt wo kunnt des her?
Ich glaub´ der Fehler liegt im Chär.
Also rennt er schnell zum Hörer,
und ruft i iserm Ortsvorsteher.
Dä Ernst said, du hast glie die Ruhä,
ich kumm und drill dä Haupthahn zuä.
Seit 3 Wochen oh wie Graus,
kein Wasser mehr im Gotteshaus.
Dä Pfarr ruft dann im Bauhof a: 
„ihr messed a dä Schieber dra.“
Dä Uwe sieht dann des Maleur,
dass dieä riesäd off dä Teer.
Und wider goht er zu sim Hörer,
und ruft i iserm Ortsvorsteher.
Dä Ernst vozellt dann und wird blasser:
„Schulhaus – Hahne off – dann kunnt Wasser!“

Ein kleiner Unfall, der zur ungeahnten Geruchsbelästigung wurde!
Dä Gönner Hubert, s´Klaräs Ma,
der war diämol ganz furchtbar dra.
Er hanget schee am Mischti-Eck,
und plötzlich ziähts im d´Fiäss äwäg.
Nach kurzem Flug, ihm wars ganz bang,
zablet er im Gilläschlamm!
Befolg dä Tipp, s´passiert dann nimmä,
mit rundä Abzätz bliebt mer dinnä!

Zusammengetragen und in Reime gesetzt von Zunftmeister Hartmut Peschel!

Kontakt

Narrenzunft Strohglonki 1777 Leipferdingen e.V

Zunftmeister Michael Mohaupt

Leipferdingen

Buchenweg 3

78187 Geisingen

 

E-Mail: info@strohglonki.de

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